Demo gegen Waffen

FRIEDENSBEWEGUNG Beim Ostermarsch am Montag stehen Rüstungsfirmen im Fokus

Beim diesjährigen Ostermarsch am kommenden Montag steht die Rüstungsindustrie im Fokus des Protestes. Die von zahlreichen Friedensinitiativen, Gewerkschaften und Parteien unterstützte Demonstration beginnt um 11 Uhr am Potsdamer Platz, erwartet werden 1.000 bis 2.000 Teilnehmer. Das Organisationskomitee fordert zudem eine Welt ohne Atomwaffen und ein Ende der Auslandseinsätze der Bundeswehr.

Vom Potsdamer Platz aus werden die Demonstranten an neun Rüstungsfirmen vorbei bis zum Bertelsmann-Gebäude Unter den Linden laufen. An jedem der neun Punkte sollen Zwischenkundgebungen stattfinden, bei denen auf die Rolle der einzelnen Firmen hingewiesen wird. „Wir haben bei der Vorbereitung des Ostermarsches gemerkt, dass immer mehr Rüstungsfirmen ihre Büros in Berlin ansiedeln, noch dazu in Bundestagsnähe“, erklärt Klaus-Dieter Heiser (Linke), der zum Organisationskomitee gehört. Man wolle zeigen, wie groß die Rolle Deutschlands in der internationalen Rüstungsindustrie sei.

50-jähriges Jubiläum

Für die OrganisatorInnen gibt es in diesem Jahr noch einen Anlass, auf die Straße zu gehen: der Ostermarsch feiert sein 50-jähriges Jubiläum. Die Tradition der Demos am Ostermontag war in Deutschland Anfang der 1960er-Jahre aus Protest gegen Atomwaffen entstanden und hat sich seitdem als alljährliche Aktion etabliert. „Wenn wir nicht wären, würde etwas Wesentliches fehlen“, sagte Laura von Wimmersperg von der Initiative Friedenskoordination, die „seit über 30 Jahren dabei“ ist.

Allerdings mussten sich das Orga-Komitee des Ostermarsches vom traditionellen Beginn um 14 Uhr verabschieden, obwohl alle Flyer schon gedruckt waren. Eine Skater-Demo drohte die Route der Friedensaktivisten zu kreuzen. SEBASTIAN KEMPKENS