Appell an Karsai gegen Todesurteil

BERLIN/KABUL rtr/dpa ■ Entwicklungshilfeministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul will sich für einen Afghanen einsetzen, dem in seinem Heimatland die Todesstrafe droht, weil er vom Islam zum Christentum konvertierte. Die SPD-Politikerin kündigte an, sie werde sich direkt an Präsident Hamid Karsai wenden. „Wir werden alle Anstrengungen unternehmen, um das Leben von Abdul Rahman zu retten“, sagte sie im Namen der Bundesregierung zu Bild. Die Religionsfreiheit müsse für jeden Menschen auf der Welt gelten. Verteidigungsstaatssekretär Friedbert Pflüger (CDU) forderte internationale Proteste gegen die drohende Hinrichtung des Afghanen, der 2005 zurückgekehrt war. Der zuständige Richter in Kabul gab an, Rahman zur Rückkehr zum Islam aufgefordert zu haben. Das habe dieser abgelehnt. Sollte er dabei bleiben, habe das Gericht keine andere Wahl, als ihn zum Tode zu verurteilen. Die afghanische Verfassung räumt religiösen Minderheiten zwar das Recht ein, ihre Religion zu praktizieren, Muslime dürfen aber nicht konvertieren.