„Nu liggt’t an di“

PODIUMSDISKUSSION Nachhaltige Landwirtschaft braucht kleinbäuerliche Produktion

■ ist Filmemacherin. Ihre Dokumentar- und Kurzfilme laufen auf Arte und anderen Sendern.

Frau Westermann, bei der Podiumsdiskussion über „Nachhaltige Landwirtschaft“ läuft Ihr Film „It’s up 2 u“. Worum geht es?

Ulrike Westermann: Um den Erhalt der bäuerlichen Landwirtschaft. Alle Kleinbauern haben weltweit das selbe Problem: Sie werden von der industriellen Produktion erdrückt. Ich komme selbst vom Dorf: Keiner der Bauern dort arbeitet heute noch in seinem Beruf, die Flächen sind an große Unternehmen verpachtet. Jetzt setzt sich die Entwicklung in den Entwicklungsländern fort.

Wo haben Sie das beobachtet?

Zum Beispiel in Kamerun. Dort gibt es viele Kleinbauern, das Land ist bitterarm, aber die Menschen haben nie gehungert. Jetzt kaufen Investoren die Flächen auf, die Chinesen bauen dort ihren Reis an.

Welche Folgen hat das?

Nur die kleinbäuerliche Produktion ist nachhaltig, die industrielle Produktion zerstört gewachsene Strukturen, die Natur und bäuerliches Leben. Es entsteht eine Monokultur. Wenn gesagt wird, der Hunger müsse bekämpft werden, muss man entgegnen, dass industrielle Landwirtschaft das Problem eher noch verschärft.

Der Film wird in der plattdeutschen Synchronfassung „Nu liggt’t an di“ gezeigt. Warum das?

Vandana Shiva, die indische Umweltschützerin, ist eine Protagonistin des Films. Ich habe sie beim G8-Gipfel in Heiligendamm interviewt. Sie zu sehen und dazu die plattdeutsche Übersetzung zu hören, zeigt, wie global das Thema ist.

INTERVIEW: FEZ

17 Uhr, Bremer Presse-Club, Schnoor 27 / 28, u. a. mit dem Ökobauern Friedrich-Wilhelm Graefe zu Baringdorf