Geld fürs Stadion

Gericht verurteilt Karl-Heinz Wildmoser junior zur Zahlung von 2,8 Millionen Euro an die Allianz-Arena

Nach dem Schmiergeldskandal um den Bau des neuen Münchner Fußballstadions im Stadtteil Fröttmaning soll Karl-Heinz Wildmoser junior 2,8 Millionen Euro an die Stadiongesellschaft, die zu gleichen Teilen dem FC Bayern und dem TSV 1860 München gehört, zahlen. So entschied es das Landgericht München II am Mittwoch. Die „Allianz-Arena München Stadion GmbH“ hatte die Summe als Schadenersatz von Wildmoser gefordert, der bis zum Bekanntwerden der Schmiergeldaffäre Geschäftsführer der Stadiongesellschaft war. Der Sohn des langjährigen Präsidenten des TSV 1860 hätte das Geld, das er von der Baugesellschaft Alpine als „Provision“ erhalten hatte, an die Stadiongesellschaft als seinem Arbeitgeber weitergeben müssen, so die Argumentation des Gerichts. Wildmosers Anwälte haben angekündigt, Rechtsmittel gegen die Entscheidung einlegen zu wollen.

Wildmoser war im Mai vergangenen Jahres wegen Bestechlichkeit und Untreue zu viereinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Nach Auffassung des Strafgerichts hatte er die 2,8 Millionen Euro von der Alpine als Schmiergeld für Insider-Informationen im Vergabeverfahren für den Bauauftrag erhalten. Die Alpine erhielt schließlich auch den Zuschlag. Auch hier legten Wildmosers Anwälte Revision ein. Die Entscheidung darüber steht noch aus. DPA