DER CRASH-KURS
: Wer ist Nr. 1 im Internet?

Aufregung im Internet-Land: Die Julizahlen zur Beliebtheit von Websites in den USA, der größten Internetprovinz der Welt, kamen diesen Donnerstag raus, und Google ist mit seinen 192 Millionen Besuchern zum ersten Mal seit Jahren nicht die Nummer 1, sondern landet hinter der Uralt-Internetfirma Yahoo (gegründet 1994) und deren 196 Millionen. Ein Prestigesieg für Marissa Mayer, seit einem Jahr Chefin von Yahoo, pikanterweise vorher bei Google und überhaupt die einzige Vorstandschefin in der Internet-Topliga.

Wer erhebt die Zahlen? Die US-Firma Comscore. Es handelt sich um „unique visitors“, „einzigartige Besucher“ also, direkt übersetzt. Damit ist gemeint: Innerhalb eines Monats wird eine Person nur einmal gezählt; eine Person ist dabei jeder Computer mit einer eigenen IP-Adresse plus einem weiteren Identifizierungsmerkmal wie zum Beispiel einem Login-Namen.

Wie genau ist die Messung? Jeder Besucher bekommt für jede Website ein Siegel, ein sogenanntes Cookie, angehängt. Wer diese Cookies im Browser nicht erlaubt oder löscht (machen laut Comscore 3 von 10 Usern), bringt die Zählung durcheinander; ebenso wie Leute, die mit verschiedenen Logins arbeiten.

Wen interessiert’s? Für die Werbebranche ist entscheidend, wie viele und welche Menschen eine Website sehen. Hier lag Google allerdings mit Jahresumsätzen von 44 Milliarden Dollar im Jahr 2012 noch sehr weit vor Yahoo mit seinen knapp 5 Milliarden. Googles Vorherrschaft beim Profit liegt an seiner Herrschaft in Sachen Suchwörtern: Google kann dadurch einen hohen Anteil seiner Werbung genau zuschneiden, was die Werbeplätze teurer macht. REM