Bremen heute
: „Eher ein psychologischer Effekt“

Aktion „Bremen räumt auf“: Heute klauben zigtausende BremerInnen Plastiktüten und Dosen aus dem Gebüsch

taz: Ist Bremen Ihnen nicht sauber genug?

Jürgen Coors, Straßenkehrer bei Entsorgung Nord: Es ist schon sauber. Auf jeden Fall sauberer als vor zwei, drei Jahren. Da haben wir nämlich noch nach einem vorgegebenen Plan gereinigt. Jetzt schauen wir, wo es schmutzig ist und gehen dann dort direkt vor. Daher ist es jetzt sauberer geworden.

Finden Sie, dass Bremen diesen öffentlichen Frühjahrsputz, bei dem Zigtausende mitanpacken, nötig hat?

Nötig? Na ja, wir schaffen unsere Arbeit ja. Ich würde sagen, das ist eher ein psychologischer Effekt. Im Bereich der Schulen wird ja mehr gemacht. Es geht auch um den Lerneffekt für die Kinder. Die sollen auch mal sehen, was das für Arbeit ist, und dann auch nicht mehr alles einfach auf den Boden schmeißen.

Wird Ihre Arbeit gewürdigt?

Von einigen Bürgern schon sehr. Aber es bleibt eben nicht aus, dass wir manchmal den Verkehr behindern. Dann sind einige Autofahrer sehr ungehalten. Im Großen und Ganzen schätzen die Leute das aber schon, was wir machen. Die sehen ja auch, dass es danach sauber ist.

Werden Sie selbst an der Aktion „Bremen räumt auf“ teilnehmen?

Ja, von der Arbeit aus. Nicht privat. Interview: MAB