DIE DREI FRAGEZEICHEN: „Zeitungen bügeln“
WARUM? Der letzte Schrei bei Superreichen in Peking und Dubai: ein Butler mit europäischem Schliff. Deswegen öffnen immer mehr Butlerschulen
taz: Herr Vermeulen, warum sind europäische Butler in Asien und im Nahen Osten so begehrt?
Vincent Vermeulen: Sie mögen die Art und Weise, wie wir Dinge tun, wie wir uns präsentieren und wie wir einen Haushalt managen. Dieses Verhalten gibt es in deren Kultur nicht, deswegen wollen sie den traditionellen Butlertyp aus Europa. Die Anfragen steigen immens. Immer mehr Menschen wollen exzellenten Service, der heutzutage schwer zu finden ist.
Wie schafft man den Sprung auf Ihre Butler-Schule?
Unserer Schüler haben sehr verschiedene Profile. Von 20- bis 60-Jährigen ist alles dabei. Sie alle haben unterschiedliche Gründe, den Job zu machen. Manche wollen Butler werden und jemandem zu Diensten sein. Andere wollen ihre sozialen Kompetenzen und Etikette verbessern.
Wie verläuft die Ausbildung?
Wir haben einen vierwöchigen Intensivkurs, bieten theoretische und praktische, national und international ausgerichtete Seminare. Man lernt, einen Tisch zu decken, aber auch, wie man einen betrunkenen Gast herausbittet. Angehende Butler lernen auch, Zeitungen zu bügeln. Damit den Herrschaften die Druckerschwärze nicht an den Fingern kleben bleibt.
INTERVIEW: ANIKA MALDACKER
■ Vincent Vermeulen (39) ist Direktor der School for Butlers mit Sitz in Brüssel. Es ist die erste Butlerschule der Europahauptstadt
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