Grundrecht auf Wasser abgelehnt

Das 4. Weltwasserforum in Mexiko-Stadt hat den Zugang zu Wasser nicht als Grundrecht der Menschheit festgelegt. Eine Woche lange hatten Delegierte aus über 120 Staaten gestritten, ob Wasser ein Wirtschaftsgut oder ob der Zugang zu der Ressource ein Grundrecht ist. Am Mittwochabend einigten sie sich dann lediglich auf einen Appell: Die Bedeutung des Süßwassers für eine nachhaltige Entwicklung muss anerkannt werden. Zudem bekräftigten die unterzeichnenden Regierungen die UN-Millenniumszielen. Die Anzahl der Menschen ohne sauberes Wasser von derzeit 1,2 Milliarden soll bis 2015 halbiert werden. Die finanziellen Mittel dazu sollen aus „Haushaltsmitteln“, „Entwicklungshilfe“ und „anderen Ressourcen“ kommen. Konkretere Vorgaben fehlen in der Abschlusserklärung des Forums. Umweltschützer, Kleinbauern und Menschenrechtsorganisationen hatten die Minister aufgefordert, dem Lebensmittel Nummer eins zumindest Verfassungsrang zuzuerkennen. Dies gibt es zum Beispiel schon in Uruguay. Bolivien verbreitete bei der Konferenz allerdings eine alternative Erklärung. Darin wird das Wasser und die Wasserwirtschaft als ein „souveränes Recht“ eines jeden Landes bezeichnet. GD