Demo gegen Abdul Rahman

KABUL dpa/taz ■ In Afghanistan ist es gestern erstmals zu offenen Protesten von Muslimen gegen eine mögliche Freilassung des zum Christentum konvertierten Abdul Rahman gekommen. Wie die Polizei berichtete, riefen mehrere hundert aufgebrachte Demonstranten gestern im nordafghanischen Masar-i-Scharif antiwestliche Parolen. An die Adresse von US-Präsident George W. Bush hieß es: „Bush, hör auf, dich in unsere Religion einzumischen, für deine Religion ist hier kein Platz.“ In Masar-i-Scharif baut die Bundeswehr ihr neues afghanisches Hauptquartier. Das Oberste Gericht hatte den Fall Rahman am Sonntag an die Staatsanwaltschaft zurücküberwiesen. Berichten zufolge sollte gestern geprüft werden, ob Rahman im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte ist. Ist er das nicht, könnte er freigelassen werden.