Zinnwerke wieder vermietet

WORT Nach der Entscheidung, den Opernfundus nicht nach Wilhelmsburg zu verlegen, hoffen die MieterInnen auf langfristige Entwicklung des Geländes

Für die Kreativen und Kleingewerbetreibenden sind die neuen Mietverträge nur ein erster Schritt

Seit Sonnabend haben die MieterInnen der ehemaligen Zinnwerke in Wilhelmsburg wieder einen festen Mietvertrag. Die zu Anfang des Jahres von der Sprinkenhof AG ausgesprochenen Kündigungen zum 30. September sind somit nicht länger gültig. Nach heftigem Widerstand aus dem Stadtteil hatte der Senat im August entschieden, den neuen Fundus der Hamburgischen Staatsoper nicht wie geplant am Veringkanal, sondern auf dem Gelände des Huckepackbahnhofs in Rothenburgsort zu errichten.

Für die Kreativen und Kleingewerbetreibenden sind die neuen Mietverträge jedoch nur ein erster Schritt in der zukünftigen Gestaltung der Flächen am Veringkanal. „Die unmittelbare Bedrohung ist zwar weggefallen, aber sonst ist alles beim Alten“, sagt Marco Antonio Reyes Loredo, Sprecher der Zinnwerke. Für die Verträge besteht weiterhin eine Kündigungsfrist von sechs Monaten. Viele MieterInnen würden jedoch gerne langfristige Mietverträge erhalten. „Wir wollen hier gestalten, dazu muss jedoch klar sein, was die Stadt rund um den Kanal entwickeln will und Planungssicherheit für alle herrschen“, sagt Loredo.

Die Zukunft des Veringkanals wird in der Bürgerschaft und in der Bezirksversammlung Mitte diskutiert. Zuletzt hatte Bezirksamtsleiter Andy Grote (SPD) vorgeschlagen, auf dem Gelände einen Kulturkanal zu entwickeln. „Um dieses Ziel zu erreichen, muss man hier investieren, da die Gebäude jahrelang vernachlässigt wurden“, sagt Loredo.

Interessenten für freie Flächen gebe es bereits. Für die Planungen müsse die Stadt auch an neue Verfahren denken, damit das Gelände im Sinne der MieterInnen und des Stadtteils genutzt werden könne. „Achtet darauf, die BürgerInnen mit einzubeziehen, wenn ihr hier Entscheidungen trefft“, mahnt Loredo mit Blick auf den Streit um das Areal am Veringkanal.  HHM