„Gesünder für die Umwelt“

VORTRAG Gärtner Jan Bera wirbt für das Konzept einer solidarischen Landwirtschaft

■ 32, Gärtner der Hofgemeinschaft Oldendorf.

taz: Herr Bera, sind biologische Lebensmittel wirklich gesünder als Produkte aus konventionellem Anbau?

Jan Bera: Wenn ich jeden Tag fettige Bio-Pommes esse, ist das natürlich auch nicht gut. Nahrungsmittel aus biologischen Anbau sind vor allem gesünder für die Umwelt.

Ist es denn möglich, sich nur von biologischen Lebensmitteln aus der Region zu ernähren?

Ja, auf jeden Fall! Im Winter gibt es immer noch Lagergemüse, wie zum Beispiel Möhren, Zwiebeln und Rote Beete. Es ist wichtig, rechtzeitig vorzusorgen, Nahrungsmittel einzukochen und einzufrieren. Wenn man sich daran gewöhnt, vermisst man frisches Gemüse im Winter gar nicht und kann sich auf die Tomaten im Sommer freuenWeiß die heutige Generation überhaupt noch, wo unsere Nahrungsmittel herkommen?

Manche Kinder gehen wirklich davon aus, dass Kühe Wurstbrote essen. Wir erleben aber auch, dass immer mehr Menschen sich wieder für die Entstehung ihrer Nahrungsmittel interessieren und diese auch ihren Kindern näherbringen wollen. Dabei wollen wir die Leute unterstützen.

Heute wollen Sie Ihr Konzept einer solidarischen Landwirtschaft vorstellen. Worum geht es da?

Eine Gruppe von Verbrauchern verpflichtet sich für ein Jahr einen festgelegten monatlichen Betrag zu zahlen. Jeder zahlt soviel, wie er kann. Dafür erhalten die Verbraucher unsere ganze Ernte.

Wie gut kommt das Konzept an?

Wir haben in dieser Saison damit begonnen. 100 Abnehmer machen bereits mit. Wir glauben, dass wir bis zu 180 Teilnehmer versorgen können. Interview: Jurik Iser

Georg-Gleisteinstraße 1, 19:30 Uhr