Hart rangenommen!

WAS SAGT UNS DAS? Erst seine Zerstörung adelt das iPad zum Kunstobjekt – und macht glücklich

Kaum ist das neue Apple-Produkt iPad auf dem Markt, schon kursieren Videos von dessen Zerstörung – zertrümmert mit dem Baseballschläger, zerschmettert auf dem Boden oder zerschreddert im Hochleistungsmixer. Der Zuschauer sieht’s mit ungläubigem Entsetzen, schüttelt womöglich den Kopf – und kann sich doch ein komplizenhaftes Lächeln nicht verkneifen. So groß war der Hype, so heftig die Hysterie, dass die performative Vernichtung dieses Fetischs etwas Erleichterndes hat. Früher schon zerhackte der Destruktionskünstler Raphael Montanez Ortiz Klaviere, verbrannten KLF eine Million britischer Pfund oder fackelte Jimi Hendrix seine Fender Stratocaster ab. Neu ist nur, dass diesmal das zu vernichtende Objekt prominenter ist als der Vernichter selbst – was dessen Akt seltsam ohnmächtig wirken lässt. Wie eine Sponti-Aktion nach dem erneuerten Motto: Macht kaputt, was euch gefallen will! FRA