Vom Ball-Haus zum Ballhaus

■ Ballhäuser in der Welt: Die ersten Ballhäuser wurden in Italien Ende des 15. Jahrhunderts gebaut – allerdings nicht zum Tanzen, sondern zum Ballspielen, genauer gesagt für eine Vorform des Tennis. Die ersten Ballhäuser in Deutschland entstanden im 16. und 17. Jahrhundert.

■ Ballhäuser in Berlin: Zu ihrer Blütezeit im kaiserlichen Berlin soll es 900 Ballhäuser gegeben haben. Viele von ihnen haben den Zweiten Weltkrieg nicht überlebt. Andere wie das Ballhaus Naunynstraße oder das Ballhaus Ost werden heute für andere kulturelle Zwecke genutzt. Nur in Mitte gibt es drei Häuser, in denen noch getanzt wird: das Ballhaus Mitte in der Ackerstraße, das Ballhaus Berlin in der Chausseestraße und Clärchens Ballhaus.

■ Clärchens Ballhaus: Clärchens Ballhaus wurde am 13. September 1913 unter dem Namen „Bühlers Ballhaus“ von Fritz Bühler eröffnet. Seinen Namen erhielt das Haus durch Bühlers Ehefrau Clara, die das Haus von 1928 bis 1967 leitete. Auch zu DDR-Zeiten wurde das Haus nicht verstaatlicht, sondern ging in den Besitz von Claras Tochter Margarete über. 2003 verkauften die Enkel das Haus. Seit 2005 wird es von Christian Schulz und David Regehr betrieben, die es sanft modernisierten und etwa einen Pizzabäcker einstellten.

■ Der Geburtstag: Anlässlich des 100. Geburtstages am 13. September lädt Clärchens Ballhaus zu einer ganzen Jubiläumswoche, Programm unter www.ballhaus.de. Mehr Informationen zu Geschichte und Gegenwart des Hauses in Marion Kiesow: „Berlin tanzt in Clärchens Ballhaus. 100 Jahre Vergnügen. Eine Kulturgeschichte“. Nicolai Verlag, Berlin 2013, 418 Seiten, 33 Euro. (sm)