Fehde mit Stuhr geht weiter
: Der Geist von Bremen

Dass der Streit zwischen Bremen und Stuhr vier Wochen nach dem großen Friedenspfeifen-Rauchen erneut zu eskalieren droht, war vorhersehbar. Jens Böhrnsen, Cord Bockhop, Ronald-Mike Neumeyer und Landrat Gerd Stötzel haben zwar Ende Februar groß das Begräbnis des Kriegsbeils inszeniert – verbindliche Absprachen haben sie aber nicht getroffen.

Kommentar von Armin Simon

Alle wirklich strittigen Punkte sind in dem Sechs-Punkte-Plan ausgeklammert, Lösungswege bestenfalls mit vagen Formulierungen umschrieben. Vorläufige Veränderungssperre in Brinkum-Nord? Kein Ton davon. Wiedereintritt Stuhrs in den INTRA-Raumordnungsprozess? Bleibt Stuhrs Tageslaune überlassen. Rückzug der Bremer Klagen? Wenn „politisch belastbare Aussagen“ vorliegen. Alles klar?

Die Anerkennung als „Mittelzentrum“, an der Stuhr so viel gelegen ist, dass es das Mitspracherecht seiner Nachbarn bei Planungsvorhaben daran koppelt, ist offen. Nicht Bremen, sondern Stuhr muss dafür noch einiges tun: ein richtiges Zentrum und Dienstleistungsangebote im Gesundheits- und Bildungsbereich schaffen. Bislang nämlich, heißt es im niedersächsischen Raumplanungsministerium, sei Stuhr „sehr einseitig von großflächigem Einzelhandel geprägt.“

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