In der Grauzone

Sie melden sich nicht arbeitslos, haben selten einen Vertrag, die Arbeitgeber zahlen kaum Sozialleistungen: PraktikantInnen arbeiten in einer Grauzone – nicht einmal ihre Anzahl in Deutschland ist bekannt. „Praktika, das läuft über eine Schiene, die nicht über die Arbeitsagentur geht“, sagte Olaf Möller von der Regionaldirektion Berlin-Brandenburg der Agentur. Der Praktikumsmarkt funktioniert über die schwarzen Bretter an den Hochschulen oder im Internet: Rund 5.000 Praktika warten bei Portalen wie www.jobpilot.de oder www.praktika.de auf geeignete Bewerber. Die Studie „Praktika von Hochschulabsolventen“ der DGB-Jugend und der Hans-Böckler-Stiftung aus dem vergangenen Jahr versucht, etwas Licht ins Dunkel zu bringen; sie ist aber mit rund 80 Befragten wenig repräsentativ. Nur die Tendenz wird darin deutlich: Die Anzahl der Praktika nach Ende der Uniausbildung nehme deutlich zu, die Entlohnung stehe dagegen in einem „eklatanten Missverhältnis zur geleisteten Arbeit“, und viele Praktikanten bezeichneten ihre Arbeit als Ausbeutung. Außerdem habe sich durch die desolate Lage auf dem Arbeitsmarkt ein eigenständiger Praktikantenarbeitsmarkt entwickelt, der reguläre Arbeitsplätze verdränge. dal