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: IG Metall macht mobil

Erste Warnstreikwelle: Über 80.000 Metaller demonstrieren für fünf Prozent mehr Einkommen

BERLIN taz ■ Mit bundesweiten Warnstreiks hat die IG Metall ihre Kampfbereitschaft in der Tarifrunde für die 3,4 Millionen Beschäftigten in der Metall- und Elektrobranche demonstriert. Über 80.000 Metaller aus 333 Betrieben legten nach Gewerkschaftsangaben die Arbeit nieder, um ihrer Forderung von fünf Prozent mehr Einkommen Nachdruck zu verleihen. Die Gewerkschaft fordert auch einen bundesweiten Tarifvertrag zu Weiterbildung und Innovation. In Baden-Württemberg geht es zudem um den Erhalt der so genannten Steinkühler-Pause für Bandarbeiter. Die Friedenspflicht endete in der Nacht zum Mittwoch.

„Wir wollen keinen Streik. Wir wollen einen Tarifabschluss. Aber wir scheuen auch nicht den Konflikt, wenn die Arbeitgeber ihn wollen“, sagte IG-Metall-Vorsitzender Jürgen Peters bei einer Kundgebung in Düsseldorf. Allein in Nordrhein-Westfalen beteiligten sich 33.000 Metaller aus 182 Betrieben an Fackelzügen, Autocorsos und Kundgebungen. Die Warnstreiks werden heute fortgesetzt. Peters drohte den Arbeitgebern: „Wir können noch ein Schippe drauflegen.“

Gesamtmetall-Präsident Martin Kannegiesser drängte angesichts der Warnstreiks zu einer schnellen Einigung. „Eine lange Hängepartie können wir uns in unserer Industrie nicht leisten“, sagte er gestern.

Die nächste große Verhandlungsrunde findet am 6. April in NRW (700.000 Beschäftigte) und Baden-Württemberg (800.000 Beschäftigte) statt. Die Arbeitgeber werden der IG Metall erstmals ein „Angebot mit Zahlen“ machen, wie Sprecher der Arbeitgeberverbände in Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen der taz bestätigten. TOK