Der Stein des Anstoßes

Die Stolpersteine sind eine heftig diskutierte Form des Gedenkens an den Nationalsozialismus. Seit 1992 hat der Kölner Künstler Gunter Demnig 5.500 der Steine in 97 Kommunen installiert. Die mit den Namen der Opfer versehenen messingfarbenen Steine erinnern im Bürgersteig eingelassen an die letzten Wohnstätten der überwiegend jüdischen Opfer. Die Stadt Krefeld und auch die jüdische Gemeinde kritisieren die Aktion. Die Gemeinde sah es als ein Hinwegtrampeln über das Gedenken an, die Stadt befürchtet, es könne „ein falscher Eindruck“ von den heutigen Besitzern der damals von Juden bewohnten Häuser entstehen. Gestern Abend wollte der Stadtrat einen Kompromiss beschließen, so Sprecher Hans-Joachim Mathias: Wenn Angehörige desjenigen, dessen Name auf dem Stolperstein erscheint,und die Hausbesitzer nichts dagegen einzuwenden haben, dürfe der Stein zukünftig installiert werden. Das Thema sei eben sehr kompliziert, so Mathias. JOE