Alle gegen Eon

GASPREISE Verbraucherzentrale will 10.000 Kunden vor der Kündigung durch Eon Hanse schützen

Die Hamburger Verbraucherzentrale will nach der angedrohten Kündigung von etlichen tausend Gaskunden des Energieversorgers Eon Hanse eine Kundengemeinschaft organisieren. Damit ließen sich bei einem neuen Versorger bessere Konditionen heraushandeln, teilte die Verbraucherzentrale am Montag in der Hansestadt mit. „Als Einzelner ist man dem Diktat der Anbieter ausgeliefert“, sagte Geschäftsführer Günter Hörmann.

Die Verbraucherzentrale werde in den nächsten Tagen auf ihrer Website einen Fragebogen zur Registrierung für die Gaskundengemeinschaft veröffentlichen. Den Rauswurf von mehr als 10.000 Kunden durch Eon Hanse kritisierte die Verbraucherzentrale als „beispiellosen Vorgang in der deutschen Energiewirtschaft“. Allerdings könnten sich die Kunden gegen eine wirksame Kündigung nicht wehren. Wer keinen neuen Anbieter suche oder bei Eon Hanse einen neuen Vertrag abschließe, steht nicht ohne Gas da. Das Unternehmen sei als Grundversorger verpflichtet, die Kunden weiter zu beliefern, allerdings zu einem wesentlich höheren Grundversorgungstarif.

Eon Hanse will allen Kunden kündigen, die noch alte Verträge mit einer juristisch umstrittenen Preisänderungsklausel haben. Das hatte der Konzern am Wochenende erklärt. Er stellte den Kunden neue Verträge mit modernisierten Klauseln und neuen Tarifen in Aussicht.

Die alten Bestimmungen waren vom Hamburger Landgericht nach jahrelangen Verhandlungen für unwirksam erklärt worden, weil sie nicht präzise genug gefasst seien. Gegen diese Entscheidung hat Eon Hanse Berufung beim Bundesgerichtshof eingelegt, über die aber noch nicht entschieden ist.  (dpa/taz)

Fragebogen unter: www.vzhh.de