Oscar für Bremer

Drei Studierende der Bremer Hochschule für Künste haben den wichigsten Design-Preis gewinnen

Stefan Bargstedt ist einer der Gewinner des Design-Oscars. Mit zwei weiteren Studierenden der Bremer Hochschule für Künste (HfK) bekam er den Preis für die Gestaltung eines Vorlesungsverzeichnisses. Die Siegertrophäen werden in New York überreicht.

taz: Wie fühlt es sich denn nun an ein Oscar-Preisträger zu sein?

Stefan Bargstedt: Das ist ein toller Preis. Soweit ich weiß, ist das „Certificate for Typographic Excellence“ die wichtigste Auszeichnung im Bereich Grafikdesign und Typographie. Es ist eine sehr große Ehre. Größer geht es nicht. Wir – meine Mitstreiter Betie Pankoke, Phillip Dörrie und ich – haben uns natürlich fürchterlich gefreut.

Inwiefern hat Ihr Studium an der Hochschule für Künste zu dem Erfolg beigetragen?

Ich habe da sehr viel gelernt. Von Professor Bernd Bexte zum Beispiel. Er hat uns bei der Gestaltung des HfK-Veranstaltungverzeichnisses für das Sommersemester 2005 begleitet. Außerdem ist die Hochschule für Künste ganz gut ausgestattet im Vergleich zu anderen Hochschulen. Im Speicher XI ist sie gerade neu eingerichtet worden. Auch mein Studiengang „Integriertes Design“ ist relativ jung. Den gibt es erst seit 2000. Interessant ist daran, dass verschiedene Perspektiven eröffnet werden. Während der Ausbildung kann man immer auch in andere Bereiche reinschnuppern, zum Beispiel in die Produktgestaltung oder Modedesign. Man wird nicht zum Fachidioten ausgebildet, sondern erhält eine allgemeine Kompetenz auf dem Gebiet der Gestaltung. Vor meinem Studium habe ich übrigens eine Ausbildung zum Schriftsetzer gemacht – sozusagen das Handwerk erlernt.

Die Universitäten und Hochschulen im Land Bremen sollen in den kommenden Jahren 100 Millionen Euro einsparen. Wird das Auswirkungen auf die Qualität des Lehrens und Lernens an der HfK haben?

In naher Zukunft wird wohl zuerst die Vielseitigkeit stark eingeschränkt werden. Das merken wir jetzt schon. Professuren die ursprünglich besetzt werden sollten, jetzt nicht mehr vergeben werden. Zum Beispiel wird es an der HfK keine Lehrstelle für das bewegte Bild geben, also für Film und Animation. Vieles Pläne werden nicht mehr verwirklicht. Keine Ahnung, wie das weiter geht.

Wird unter diesen erschwerten Bedingungen trotzdem nochmal ein Student der HfK diesen Designpreis nach Bremen holen?

Auf jeden Fall. Gute Dinge entstehen immer und überall. Es muss sich eine Gruppe zusammenfinden, ein tolles Projekt auf die Beine stellen und das dann auch noch zu so einem Wettbewerb einschicken. Ich glaube, gute Leute wird es immer geben. Vor allem an der Hochschule für Künste hier in Bremen.

Interview: Jeanette Simon