Heimat des Sodbrennens

Kuren in Bad Soden: Der beliebte Gesundheitsort im Taunus bietet viel Gutes

In Bad Soden findet der leidgeprüfte Verdauungstrakt ein neues Zuhause

Liebe Kurgäste, ich möchte Sie herzlich willkommen heißen in Bad Soden, der schönen und weltoffenen Stadt am Taunusrand. Wie Sie sicher schon bei den ersten Schritten durch die Innenstadt mit ihren herrlichen Parkanlagen bemerkt haben, ist Bad Soden ein ebenso lebens- wie liebenswertes Taunusstädtchen, dessen reizvolle Altstadt mit einem attraktiven Einzelhandels- und Gastronomieangebot zum Bummel und Verweilen einlädt. Lassen Sie mich an dieser Stelle mit wenigen Worten skizzieren, was Sie hier während Ihres Kuraufenthalts erwartet:

Mit seinen Stadtteilen Altenhain und Jungenhain erschließt sich eine Vielfalt an Eindrücken und Möglichkeiten wie in kaum einer anderen Stadt dieser Größenordnung. Auch die günstigen Verkehrsanbindungen sowie die Lage zwischen dem traumhaften Taunus und der dynamischen Drehscheibe Rhein-Main sind ein unschätzbarer Standortvorteil für eine Kur der kurzen Wege. Und deshalb braucht man auch gar nicht in die Ferne schweifen, denn das Beste liegt so nah!

Hier bestimmen nicht große Einzelhandels- oder Gastronomieketten das Angebot, sondern inhabergeführte Geschäfte mit individueller Beratung und Service. Probieren Sie es aus und lassen Sie sich begeistern. Besonders empfehlen kann ich Ihnen die Metzger-Pizza im Imbiss der „Metzgerei Raufer“ in der Marktgasse für nur 3,50 Euro – ein Hochgenuss, den auch ich mir, sofern es die Amtsgeschäfte zulassen, hin und wieder gönne. Und wenn Sie sich hinterher sagen: Nie wieder Pizza mit Peperoni und Sardellen und Kapern, weil langsam ein unangenehmes Brennen die Speiseröhre hochkriecht, dann sind Sie hier zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Denn wo, wenn nicht in Bad Soden kann dem Sodbrennen, dieser Geißel der Menschheit, mit aller Entschiedenheit entgegengetreten werden?

Um eine Sodbrand-Therapie mit Trinkkuren oder Spülungen fachgerecht unterstützen zu können, möchte ich Ihr Augenmerk nachdrücklich auf die hiesigen Heilquellen lenken, die in ihrer Vielzahl einmalig und für jedermann frei zugänglich sind. Hier empfiehlt sich vor allem die Sodenia-Therme, die von den Sodener Heilquellen „Alter Sprudel“ und „Nicht ganz so alter Sprudel“ gespeist wird.

Bad Soden am Taunus ist einer der Top-Gesundheitsstandorte der Region, der aber auch für seine Märkte und Feste weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt ist. Nicht nur das volkstümliche Bembelfest, die Hupkonzerte im Alten Kurpark oder der Radklassiker „Rund um den Wertstoffhof“ sind alljährlich Garanten für Besucherscharen aus nah und fern.

Lassen Sie mich bei dieser Gelegenheit an den größten Sohn unserer Stadt erinnern, an den großen Johann Rowius, um ihn für einen Moment dem Dunkel des Vergessens zu entreißen: Am Freitag, dem 3. Dezember 1871, erblickt Johann Rowius in Bad Soden das flackernde Licht der Welt. Sein Vater, stellvertretender Revisor der Reichsschuldenverwaltung, ist begeisterter Freizeitruderer, der jede freie Minute auf dem Wasser verbringt.

Aufgewachsen im Schatten des unerreichbaren väterlichen Vorbilds, hat es der sensible Pennäler nicht leicht, aus dem Schlagschatten des rudernden Vaters zu treten. Trotz immensen Trainingsfleißes wird Johann nie so erfolgreich wie sein Vater, der bei den Olympischen Spielen 1896 eine Goldmedaille im Einer ohne Steuermann gewann. Als Johann Rowius bei den hessischen Rudermeisterschaften im Einer nur Letzter wird und nach dem Rennen bewusstlos ins Wasser stürzt, lässt er nach einer dramatischen Rettung endgültig die Riemen liegen und schlägt ein neues Kapitel seiner Lebensgeschichte auf: Er wird Forscher.

Der Hydropneumatik gilt fortan sein besonderes Augenmerk. 1900 sorgt der Bad Sodener mit einem hydropneumatischen Ohrensessel für Aufsehen bei der Pariser Weltausstellung. Er wird dem französischen Präsidenten vorgestellt und erhält den Auftrag, dessen Badezimmer mit hydropneumatischen Badematten auszurüsten. Als aber der Präsident bei der Erstbegehung ausrutscht und sich das Schlüsselbein bricht, wendet sich Johann Rowius enttäuscht von der Hydropneumatik ab und zieht sich verbittert in seine idyllisch gelegene Taunus-Klause zurück.

Hier widmet er sich fortan der Entwicklung einer echten Bad Sodener Spezialität. Im Jahr 1906 gelingt es ihm, die berühmten „Echten Rowius-Mineral-Pastillen“ aus dem Salz der Bad Sodener Heilquellen herzustellen. Unzählige Menschen weltweit vertrauen seitdem auf die reizmildernde und schleimlösende Wirkung der international bekannten und geschätzten Pastillen, die sich gerade bei Sodbrennen und starker Beanspruchung des Verdauungstraktes als besonders wohltuend erweisen. Sie erhalten dieses natürliche und traditionelle Mittel in allen Apotheken sowie im Bad Sodener Inhalatorium & Sauerstoff-Center im Medico-Palais. Und damit verabschiede ich mich, nicht ohne Ihnen einen erholsamen und sorgenfreien Kuraufenthalt zu wünschen! RÜDIGER KIND