„Die Leute kriegen dadurch Mut“

STIMMEN Ein Preis, der zur Eigeninitiative motiviert

„Die taz-Panter-Preis-Verleihung bietet eine Plattform für Helden, die sonst im Verborgenen bleiben würden – ein echtes Unikat“, freut sich Emely Wabitsch, 29, aus Berlin. Sie steht vor dem Deutschen Theater und wartet. Dann ertönt der erste Gong. Unruhe kommt auf. Die 35-jährige Katharina König aus Jena erklärt, warum der taz Panter Preis für sie etwas Besonderes ist: „Man setzt und sendet damit ein Zeichen. Die Leute kriegen dadurch den Mut, engagiert zu sein. Ganz unabhängig vom Geld bekommen sie hier die verdiente Anerkennung. Das gibt Kraft.“

Da stimmt auch Erika Schmitz, 60, aus Hamburg zu. Sie hält es für wichtig, dass nicht nur große Organisationen, sondern auch einzelne engagierte Menschen in der Öffentlichkeit gezeigt werden. So würde jeder im Publikum zur Eigeninitiative motiviert. „Aus der großen weiten Welt werden Leute herausgepickt, die etwas Wichtiges tun. Deswegen unterstütze ich die taz, weil diese Zeitung genau diese Leute unterstützt“, erklärt Genosse Martin Böhme. Er findet, jeder der Nominierten hätte den Preis verdient.

„Bürgerengagement im Allgemeinen ist super. Gute Projekte ohne externe Finanzierung sollten viel mehr in das öffentliche Bewusstsein gerückt werden“, betont der 57-jährige Berliner. Rüdiger Schmitz, der aus Regesbostel kommt, freuen an diesem Abend zwei Dinge: „Auch dieses Mal war die Eröffnungsrede klasse.“ Außerdem findet er es toll, den Nominierten, von denen er zuvor nur die Filme gesehen hat, live zu begegnen. „Diese ganze Veranstaltung beflügelt mich“, sagt Schmitz. „Diese gesellschaftsrelevante Themenkonfrontation gibt doch jedem hier das Gefühl, dass er selbst ein Held sein könnte. Sie weitet den Blick.“

Der 67-jährige Genosse findet, dass die taz bis heute Themen behandelt, die so in anderen Zeitungen nicht vorkommen. Der taz Panter Preis passe sehr gut in das Gesamtkonzept.

Katharina König, mit der vor der Veranstaltung gesprochen wurde, sitzt nach dem Schlusswort auf der Bühne vor dem Deutschen Theater. Sie lächelt. Ihr Vater war an diesem Abend nominiert, hat aber nicht gewonnen. Das findet sie aber nicht schlimm: „Die Menschen, die auf der Bühne standen, sind doch alle Helden.“ LISA MAUCHER