Blackwater-Mitarbeiter angeklagt

US-JUSTIZ Der Ex-Boss der Söldnertruppe und vier ehemalige Mitarbeiter stehen im Verdacht, Waffen an den jordanischen König verschenkt zu haben

Mit dem Waffengeschenk soll die Sicherheitsfirma um einen Auftrag gebuhlt haben

Der ehemalige Chef der umstrittenen US-amerikanischen Sicherheitsfirma Blackwater, die heute unter dem neuem Namen „Xe Services“ auftritt, ist am Freitag wegen mehrerer Verstöße gegen das US-Waffengesetz angeklagt worden. Laut Justizministerium in Washington wird Gary Jackson und vier früheren Mitarbeitern des Söldnerdienstes vorgeworfen, ein Waffengeschenk an Jordaniens König Abdullah mit falschen Papieren verschleiert zu haben. Zudem soll Jackson auch im Besitz unregistrierter Waffen gewesen sein.

Mit dem Geschenk habe die Sicherheitsfirma um einen Auftrag gebuhlt. Zwischen Blackwater und dem jordanischen Königshaus bestehen enge Bande: König Abdullah soll das Blackwater-Hauptquartier auch schon persönlich besucht haben.

Die Firma Blackwater war von der US-Regierung ursprünglich angeheuert worden, um US-Soldaten im Irak und am Hindukusch zu schützen und zu entlasten. Die Firma Blackwater wuchs über die Jahre auf 40.000 Söldner an und ist das größte private Sicherheits- und Militärunternehmen der USA. Aufgrund besonders brutaler Vorgehensweisen hat das Unternehmen schon vielfach Schlagzeilen gemacht. Etwa als im Jahr 2007 Söldner von Blackwater nach einem unbestätigten Angriff auf ihren Konvoi 17 irakische Zivilisten im Irak töteten. Danach wurde dem Unternehmen die Lizenz für den Irak von den dortigen Behörden kurzfristig entzogen – einige Tage später nahm die Firma Blackwater ihre Dienste im Irak wieder auf.

Mitarbeiter der Firma erlangten zudem zweifelhaften Ruhm, nachdem sie Reizgas in Bagdad eingesetzt haben, was in Kriegsgebieten nur in Ausnahmefällen erlaubt ist. Auch an Folterverhören in den CIA-Geheimgefängnissen sollen Söldner der Blackwater-Truppe beteiligt gewesen sein. Durch das sogenannte Memorandum 17 der US-Verwaltung im Irak operieren die Mitarbeiter in einer juristischen Grauzone: Sie sind geschützt gegenüber dem irakischen Recht und unbehelligt von US-amerikanischen Gerichten. Das Memorandum reguliert Waffenlizenzen, die Zulassung privater Sicherheits- und Militärunternehmen sowie Richtlinien für deren Ausübung von Gewalt. (mit dpa) JUH