WAS MACHT EIGENTLICH ... der Fischfänger?
: Die Angel an den Nagel hängen

Das wurde auch mal Zeit. Berlin hat die erste zentrale Sammelstelle, wo es Fisch und anderes Meeresgetier zu kaufen gibt. Die Hauptstadt besitzt seit Samstag ihren ersten Fischmarkt.

Mjam mjam, mögen die einen sagen und an strahlend weißes Zanderfilet denken, das mit gehackten Kräutern frisch serviert und duftend in heißer Butter auf dem fein gedeckten Esstisch noch vor sich hin brutzelt. Bäh, heißt es dagegen aus den Mündern anderer, die beim Fischmarkt an den faulen Meeresgestank denken müssen, der nun jeden Werktag durch Pankow wehen wird.

Wie dem auch sei: Nemos und Flippers Freunde gibt es künftig an einer 20 Meter langen Theke in der Rothenbachstraße in großer Auswahl: ob der heimische Aal aus Spree und Havel, der gezüchtete Karpfen aus den Kunstteichen Meck-Pomms oder die in Tunesien gerupften Nordseekrabben. Wer auf den Tischen auf einen Kugelfisch aus dem Südchinesischen Meer stoßen sollte, hier ein Hinweis: Falls das Tierchen auf dem Nachhauseweg in sich zusammenfällt, kann man es in der heimischen Küche einfach wieder aufblasen. Man muss nur die Kiemen zudrücken.

Aber auch die Formen haben’s in sich: Filetiert, geräuchert, als Salat, eingelegt oder in unversehrtem Zustand inklusive jeder einzelnen Fischschuppe – selbst Fischgegner dürften auf den Geschmack kommen. Ihnen sei die in Tuben gefüllte Krebspaste empfohlen. Das Extrakt ist künstlich erzeugt und schmeckt wie zerdrückte und nicht gewürzte Hühnerwürstchen. FLEE FOTO: AP