Erst keine Flüge, dann auch nachts

FLUGVERBOT Hamburgs hebt das Nachtflugverbot für den Flughafen Fuhlsbüttel für den Fall auf, dass Flugzeuge wieder fliegen dürfen. Bis dahin verliert der Hamburger Airport jeden Tag 600.000 Euro

„Wir bitten die betroffenen Anwohner des Flughafens um Verständnis“

UMWELTSENATORIN ANJA HAJDUK (GAL)

Stillstand am Hamburger Flughafen, gute Geschäfte bei Bahn, Fähren und Autovermietern: Das Flugverbot über weiten Teilen Europas wegen der Aschewolke eines isländischen Vulkans hatte auch am Montag starke Auswirkungen auf den Verkehr im Norden. Der Hamburger Flughafen muss nach Angaben einer Sprecherin vom Montag täglich rund 600.000 Euro Einnahmeausfälle verkraften.

Die Flugsicherung verlängerte unterdessen das Start- und Landeverbot bis 2 Uhr in der Nacht zu Dienstag. Ein großer Teil der Beschäftigten des Hamburger Flughafens baut in dieser Situation Überstunden ab oder hat Urlaub genommen, sagte Pressereferentin Tanja Bösche. Nach dem Ende des Flugverbots werde es noch eine Weile dauern, bis der normale Betrieb wieder laufe.

Eine befristete Aufhebung des Nachtflugverbotes haben unterdessen am Montag die Wirtschafts- und die Umweltbehörde beschlossen. In den ersten beiden Nächten nach der Freigabe des deutschen Luftraums werden Starts und Landungen auf dem Hamburger Flughafen auch zwischen 23 und 6 Uhr erlaubt sein. Diese Entscheidung sei notwendig, „um die angespannte Lage zu bewältigen und alle Flüge mit im Aus- und Inland festsitzenden Passagieren abfertigen zu können“, teilte der Senat mit. Umweltsenatorin Anja Hajduk (GAL) bittet „die betroffenen Anwohner des Flughafens um Verständnis“.

Viele Reisende im Norden setzen weiter auf den Zug als Alternative. Am Montag gab es am Hamburger Hauptbahnhof ein „vermehrtes Reiseaufkommen“, sagte ein Bahnsprecher. Besonders gefragt seien die Züge nach Kopenhagen, so dass hier zusätzlich auch Busse eingesetzt würden. (dpa/taz)