STUTTGARTS TRADITIONSTRIKOTS
: Sehenswerte Leibchen

Der VfB Stuttgart hat am Sonntagabend 1:1 gegen Eintracht Frankfurt gespielt. Viel gibt es über das Spiel nicht zu sagen. Marco Russ hatte die Gäste in Führung gebracht, Timo Werner (links im Bild mit Alexandru Maxim) gelang der Ausgleich, und Stuttgarts Vedad Ibisevic versemmelte in der 94. Minute einen Foulelfmeter. Dennoch haben wir uns entschieden, diesem Bundesligakick Platz einzuräumen. Oft kommt es ja nicht vor, dass wir ein Sportfoto abdrucken können, auf dem wir keine Trikotwerbung verpixeln müssen. Der VfB hat am Sonntag seinen 120. Geburtstag gefeiert und ist aus diesem Grund in Vintage-Trikots aufgelaufen, die an die Zeit der ersten deutschen Meisterschaft 1950 erinnern sollen. Und damals gab es ja noch keine Trikotwerbung.

Dass es nicht nur in der taz-Redaktion Menschen gibt, die sich über Trikots freuen, die keine Werbebotschaft transportieren, zeigt das Interesse der Fans an der limitierten Retrokollektion, die der VfB auf den Markt gebracht hat. Innerhalb weniger Tage waren die meisten der 5.000 Exemplare verkauft. Zum Verkaufsstart Anfang des Monats war der Andrang so groß, dass der Server des Onlineshops überlastet war. Der irrwitzige Preis von 93 Euro hat die Fans jedenfalls nicht abgeschreckt. Sie haben zum Trikot noch einen Schlüsselanhänger mit einem Stück Stadionrasen dazubekommen sowie ein von Vorstand gezeichnetes Echtheitszertifikat.

Am Mittwoch beim DFB-Pokalspiel in Freiburg ist die Werbepause beim VfB dann schon wieder vorbei. Leider. Foto: dpa