NEUER SCHWUNG AUF DEM IMMOBILIENMARKT

Nach ruhigen Jahren entwickelt sich auf dem deutschen Immobilienmarkt eine neue Dynamik. Wegen der im Vergleich zu den USA und Großbritannien niedrigen Preise haben vor allem angelsächsische Investoren deutsche Immobilien als Rendite-Objekte entdeckt.

Unlängst hat die US-Investment-Firma Fortress 48.000 Wohnungen in Dresden gekauft. 65.000 Wohnungen der öffentlichen Berliner Wohnungsbau-Gesellschaft GSW erwarb ein Konsortium aus der Investment-Firma Cerberus und der Investment-Bank Goldman Sachs. Der britische Fonds Terra Firma übernahm für 7 Milliarden Euro 138.000 Wohnungen vom Energiekonzern Eon.

Insgesamt haben Finanzinvestoren in den vergangenen fünf Jahren rund 600.000 Wohnungen in Deutschland erworben. Als lohnende Anlage-Objekte betrachten sie vor allem die 3,3 Millionen Wohnungen, die im Besitz von öffentlichen Gesellschaften sind. Insgesamt gibt es in Deutschland 23 Millionen Mietwohnungen. Firmen wie Fortress kaufen große Mengen Wohnungen mit dem Kapital von Privatanlegern. Der Verkauf nach einigen Jahren beschert ihnen die erwartete Rendite. Als weitere Möglichkeit, mehr privates Kapital in den deutschen Wohnungsmarkt zu lenken, erwägt die Bundesregierung, Immobilien an der Börse handelbar zu machen (siehe oben).

Die Commerzbank ist dabei Vorreiter. Ihre Immobilien-Tochter CGI hat als erstes deutsches Unternehmen einen Immobilien-Trust (Reit) an die Börse gebracht – in diesem Fall in Paris. KOCH