Das Auge isst mit

LEBENSMITTEL Das Land Niedersachsen will seine Kontrollen verschärfen, um weitere Skandale zu verhindern

Als Konsequenz aus den jüngsten Lebens- und Futtermittelskandalen soll es in Zukunft deutlich mehr und schärfere staatliche Kontrollen in Niedersachsen geben. Dies hat am Donnerstag der Landtag in Hannover mit den Stimmen der SPD und der Grünen beschlossen. Die Kosten für die zusätzlichen Kontrollen und die zusätzlichen Kontrolleure sollen nach den Vorstellungen der Regierungsfraktionen die überprüften Betriebe tragen.

Aus Sicht der Sozialdemokraten und der Grünen reichen die bislang gängigen Maßnahmen nicht aus, um Missstände wie den Pferdefleisch- oder den Dioxinskandal zu verhindern. Aus diesem Grund soll die Landesregierung die Zahl der Kontrolleure beim Landesamt für Verbraucherschutz erhöhen. Im Gespräch sind zunächst 67 neue Stellen. Ziel sei neben dem besseren Verbraucherschutz auch der Schutz der seriösen Unternehmen. Agrarminister Christian Meyer (Grüne) kündigte eine rasche Umsetzung an.

CDU und FDP stimmten gegen den Antrag. „Mehr Kontrollen sorgen nicht für mehr Sicherheit“, lautete ihre Kritik. Beide Fraktionen forderten, das bewährte System, das den Kommunen die Kontrolle auferlegt, nicht anzutasten.

Nach Einschätzung Ulrich Nehrings von der Lebensmittelchemischen Gesellschaft würden deutsche Standards in der Lebensmittelsicherheit weltweit als führend angesehen. „Wenn das so bleiben soll, sollten die Stellen für Lebensmittelkontrolleure ausgebaut werden“, sagte Nehring. So seien mögliche neue Skandale zu vermeiden.  (dpa)