Junge Schollen in Schleppnetzen

Die Schollen in der Nordsee sind zunehmend gefährdet, weil sich junge Tiere vor Beginn ihrer Fortpflanzung in den Netzen der Fischer verfangen. Das ergab eine Fahrt des Fischereiforschungsschiffs „Solea“ der Bundesforschungsanstalt für Fischerei in Hamburg. Die Anstalt plädiert für andere Netze oder eine deutliche Verschärfung der bereits stark eingeschränkten Fangzeiten in der Nordsee, um die in ihrem Bestand bedrohten Plattfische besser schützen zu können.

Die Schleppnetze müssen nach EU-Vorschriften zwar eine gewisse Maschenweite aufweisen, damit sich zu kleine Fische nicht darin verfangen. So müssen Schollen mindestens 27 Zentimeter lang sein, ehe sie legal gefangen werden dürfen. Durch neuartige Netze seien bei einer Maschenweite von acht Zentimetern dennoch rund 92 Prozent der gefangenen Schollen so klein, dass sie nicht hätten gefangen werden dürfen, heißt es in der Mitteilung der Bundesforschungsanstalt.

Selbst bei einer Maschenweite von zehn Zentimetern seien noch 89 Prozent der gefangenen Fische zu klein. „Diese für den Schollenbestand wertvollen Jungfische werden tot oder zumindest stark geschädigt wieder über Bord geworfen“, schreiben die Hamburger Forscher. dpa