heute in Bremen
: Eurhythmisches Jubiläum

Vor 50 Jahren wurde der erste Waldorf-Kindergarten in Bremen gegründet

taz: Wo lagen die Anfänge des Waldorf-Kindergartens in Bremen?

Stephan Jensch, Geschäftsführer des Waldorf-Kindergartens Bremen-Mitte: Es gab bereits seit 1949 die Freie Waldorfschule in Schwachhausen. Auf Initiative der dortigen Pädagogen wurde ein dazu passender Kindergarten gegründet. Zunächst war unser Kindergarten ein privatwirtschaftliches Unternehmen, bis es in den 60er Jahren einen Aufschwung erlebte.

Wie hat sich die Klientel des Kindergartens in den letzten 50 Jahren verändert?

In den 50er Jahren meldeten hauptsächlich Eltern, die sich bewusst für Waldorf-Pädagogik interessierten, ihre Kinder bei uns an. Heute interessieren sich die Eltern in der Regel nicht nur für unser Konzept, sondern sind auch offen für andere Ansätze in der Erziehung ihrer Kinder.

Was bewegt die Eltern dann, ihre Sprösslinge bei Ihnen anzumelden?

Bei Tagen der offenen Tür können Eltern sich informieren, ob eine Erziehung nach den Ansätzen Rudolf Steiners zu ihrem Kind passt. Wir bieten den Kindern freie Entfaltungsmöglichkeiten aber auch einen festen Tagesrhythmus. So beginnt und endet beispielsweise jeder Tag mit einem Stuhlkreis.

Sind Vorurteile gegenüber Steiner-Pädagogik für Ihren Kindergarten ein Problem?

Nein, denn in der Regel kommen Eltern, die Waldorf-Pädagogen für Spinner halten, auch nicht zu unseren Infoveranstaltungen. Außerdem sind unsere 140 Plätze meistens alle belegt. Das spricht für eine positive Resonanz seitens der Eltern.

Fragen: Jessica Riccò