„Bandidos“ in Haft

ROCKER-KRIEG Polizei nimmt drei Anhänger des Motorradclubs fest. Grund ist eine blutige Attacke

„Die Verhaftungen tragen zur Beruhigung der Lage bei“

LKA-Chef Hans-Werner Rogge

Im Internet sitzt die Pose: Bunt tätowiert, mit Messer in der Hand und mit einer Weste des Rockerclubs „Bandidos“ zeigt sich Peter Borchert auf dem Portal „MeinVZ“. Seit dem gestrigen Dienstag ist der Rocker und Rechtsextremist in Haft – nicht zum ersten Mal.

In den frühen Morgenstunden nahm ein Spezialeinsatzkommando der Polizei in Neumünster neben Borchert einen weiteren „Bandido“ sowie einen „Unterstützer“ fest. Der Vorwurf: Am 14. Januar 2010 sollen die drei im Schnellrestaurant „Subway“ zwei Mitglieder der „Red Devils“ Alveslohe mit Messern angegangen sein. Einer der „Devils“ wurde lebensgefährlich verletzt. Die „Devils“-Kutten der Opfer wurden entwendet – im Rockermilieu eine große Demütigung.

Die drei Haftbefehle brachten die Ermittler bei den gestrigen Durchsuchungen bereits mit. Außerdem durchsucht wurden die Wohnungen von sechs weiteren Tatverdächtigen rund um den „Bandidos MC Neumünster“, dessen Vizechef neuerdings Borchert sein soll. Insgesamt 130 Beamte waren im Einsatz.

„Die Verhaftungen tragen ganz wesentlich zur Beruhigung der Rockerlage in Schleswig-Holstein bei“, erklärte gestern der Direktor des LKA in Kiel, Hans-Werner Rogge. Seit Monaten bereits tobt zwischen den „Hells Angels“ und den assoziierten „Red Devils“ einerseits und den Bandidos und ihrer Entourage andererseits eine blutige Auseinandersetzung. AS