WIEDER DDR-KUNST FÜR DIE MITTE
: „Der Mensch, das Maß aller Dinge“ wird nochmals enthüllt

An einem Plattenbau nahe dem künftigen Berliner Stadtschloss wird jetzt DDR-Kunst präsentiert: das 90 Quadratmeter große Wandbild „Der Mensch, das Maß aller Dinge“ des Malers Walter Womacka wird am Dienstag nach 45 Jahren zum zweiten Mal enthüllt. Wie die Wohnungsbaugesellschaft Berlin-Mitte weiter mitteilte, war die Arbeit aus 360 emaillierten Kupferplatten 2010 vor dem Abriss gerettet worden. Der 2010 84-jährig verstorbene Womacka hatte das Bild einst für das DDR-Bauministerium geschaffen. Nun wurde es an der Giebelwand des sanierten Wohnhauses in der Nähe des alten Standortes neu aufgebaut. Womackas Werke gehörten zur kulturellen Identität Berlins, so die Wohnungsbaugesellschaft. Dazu zählten auch der riesige Wandfries am Haus des Lehrers mit dem Titel „Unser Leben“ sowie auf dem nahen Alexanderplatz der „Brunnen der Völkerfreundschaft“. Drei Wandbilder für das DDR-Außenministerium waren beim Abriss des Gebäudes 1995/96 jedoch vernichtet worden. Der Künstler war 20 Jahre lang Rektor der Kunsthochschule Berlin-Weißensee. In seiner 2004 erschienen Biografie „Farbe bekennen“ hatte Womacka den Mauerbau verteidigt. (dpa)