Hilfe zum Überleben reicht nicht

WELTHUNGER-INDEX NGO fordert langfristige Ansätze für ärmste Regionen

BERLIN afp | Die Welthungerhilfe hat ein Umdenken in der Entwicklungsarbeit mit Ländern gefordert, die von Hungerkatastrophen heimgesucht werden. Diese müsse besser mit der humanitären Hilfe verzahnt werden, erklärte die Organisation in ihrem alljährlichen Welthunger-Index, der am Montag in Berlin vorgestellt wurde.

„Es reicht nicht, im Krisenfall kurzfristig das Überleben zu sichern“, erklärte die Organisation. Die notleidenden Menschen müssten widerstandsfähiger gegen Krisen gemacht werden, dafür sei insbesondere ihre Ernährungssituation zu verbessern. „Gerade die Ärmsten der Armen stürzen durch eine Katastrophe in die Abwärtsspirale“, warnte die Präsidentin der Welthungerhilfe, Bärbel Dieckmann. „Wer weniger als zwei Dollar am Tag hat, kann sich keinen Krankheitsfall in der Familie und keinen Ernteausfall leisten.“

Bewaffnete Konflikte, Naturkatastrophen und hohe Nahrungsmittelpreise hätten besonders negative Auswirkungen auf die weltweite Ernährungssituation, betonte die Organisation und fügte hinzu: „Länder, in denen schon heute am meisten gehungert wird, sind auch am stärksten von Krisen betroffen.“

Positiv vermerkte die Welthungerhilfe, dass sich das Hungerproblem weltweit seit 1990 abgemildert habe. Dennoch sei jeder achte Mensch auch heute nicht ausreichend ernährt.

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