Draht ins Bundeskanzleramt

LOBBY Bundesverband der erneuerbaren Energien sucht sich Präsidenten mit CDU-Hintergrund

BERLN taz | Die erneuerbaren Energien stärken ihren Zugang ins Kanzleramt. Die Unternehmen der Wind-, Sonne- und Biomasse-Energien im Bundesverband Erneuerbare Energien (BEE) haben als nächsten Präsidenten den CDU-Politiker Fritz Brickwedde auserkoren. Bis Sommer war Brickwedde hauptberuflich Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), die er seit 1991 aufgebaut und geleitet hat. Mit den Erlösen der Stiftung hat er unzählige Umweltprogramme gefördert, Tausende Hektar Naturfläche für den Artenschutz gekauft und das Thema Nachhaltigkeit in der Wirtschaft etabliert. Als „in der Wolle gefärbten Öko“ bezeichnet ihn Gerd Rosenkranz von der Deutschen Umwelthilfe. Andere nennen ihn „die kleine Ausgabe von Klaus Töpfer“.

In seiner Heimatstadt Osnabrück sitzt Brickwedde im Stadtrat und ist Chef der CDU-Fraktion. Er gilt als gewiefter Strippenzieher und hat verschiedene Aufsichtsratsposten in Sparkasse, Kliniken und Stadtwerken inne. Seine politische Karriere begonnen hat Brickwedde als Sprecher der niedersächsischen Landesregierung zu Zeiten von Ernst Albrecht. Seine Kontakte in die CDU reichen jedoch weit über Niedersachsen hinaus. Er soll einen „persönlichen Draht“ zu Bundeskanzlerin Angela Merkel haben, heißt es in Berlin. Auf einer Sitzung am 29. Oktober soll Brickwedde als einziger Kandidat für die Wahl zum BEE-Präsidenten antreten. UFO