KÜNSTLERHAUS BETHANIEN
: Vormoderne Land- und postmoderne Kreativarbeit

Ein verfallenes Holzhaus in einer verschneiten Berglandschaft, umrahmt von Lichterketten, die im Takt elektronischer Dance-Music aufleuchten. Eigentlich möchte man sofort Party machen in der schrillen Hütte in Kevin Schmidts Videoloop „EDM House“. Doch die Arbeit des 1972 geborenen Künstlers aus Vancouver ist nur auf den ersten Blick eine Hommage an den Pop. Drei Monate hat Schmidt mutterseelenallein in dem leeren Haus in der kanadischen Einöde gelebt, das sich norwegische Auswanderer einst dort errichteten. Er programmierte Musik, spielte sie nachts ab. Und filmte sich dabei. In seinem neuesten Werk hat er nicht nur ein schönes Symbol für die Dialektik von Natur und Kultur gefunden. Sondern auch für das, was vormoderne Land- und postmoderne Kreativarbeiter verbindet: struggle for survival. IA

■ Bis 3. November, Di.–So. 14–19 Uhr, Kottbusser Str. 10