„Die Kritik spornt uns an“

IBA 2013: Die Werkstattschau wird eröffnet

■ ist Geschäftsführer der IBA in Wilhelmsburg 2013. Er hat schon bei der IBA Ende der 80er Jahre in Berlin mitgearbeitet FOTO: IBA

taz: Herr Hellweg, wozu macht die Internationale Bauausstellung (IBA) in Wilhelmsburg eine Werkstattschau?

Uli Hellweg: Um den Stand aller 40 Projekte zu zeigen. Unser schwimmendes IBA-Dock mit der Ausstellung ist Ausgangspunkt vieler Führungen und die Anlaufstelle für Besucher im Zwischenpräsentationsjahr.

Was kann die Welt von der IBA lernen?

Wie man einen ganzheitlichen, partizipatorischen Planungsansatz in einem Gebiet, in dem 50.000 Menschen leben, anwenden kann: Wie man mit den Menschen zusammen plant, wie man Projekte entwickelt und umsetzt.

Trotzdem sehen viele die IBA kritisch. Was lief schief?

Es gehört zu einer demokratischen Planungskultur, dass gestritten wird. Wir hoffen, möglichst viele Menschen zu überzeugen, dass die IBA für Wilhelmsburg etwas Gutes ist; aber es ist auch normal, dass diese Überzeugungsarbeit nicht bei allen gelingt. Die Kritik spornt uns an, darüber nachzudenken, wie wir Strategien, etwa gegen Gentrifizierung entwickeln können.

Wie wollen Sie Aufwertung und Verdrängung verhindern?

In unserem größten Wohnungsbauprojekt wird nach den Wünschen der Leute modernisiert. Wir evaluieren, warum Leute wegziehen und warum sie nicht zurückkommen. Die Warmmiete nach der Modernisierung ist 13 Cent teurer als vorher. Nach allen Umfragen ist das kein Grund, aus Wilhelmsburg weg zu ziehen.INTERVIEW: GERNOT KNÖDLER

geöffnet Dienstag bis Sonntag, 10 bis 18 Uhr: IBA-Dock, Am Zollhafen 12,