„Tor! Bayer steigt in die 3. Bundesliga ab!“

So könnte es ausgehen: 2008/09. Der letzte Spieltag. Mehrere NRW-Clubs kämpfen um den Auf- und Abstieg zwischen 2. und 3. Bundesliga. Am Ende kommt es im entscheidenden Relegationsspiel zu einem Westderby

Die Fußballsaison 2008/2009 ist eine Premiere. Erstmals gibt es drei Profiligen. Zahlreiche NRW-Vereine sind mit dabei. In der 2. Bundesliga kämpft der nach mehreren Finanzaffären schwer gebeutelte Exerstligist Bayer 04 Leverkusen gegen den Abstieg in die Drittklassigkeit.

Am 34. Spieltag der 2. Bundesliga kommt es in der Leverkusener BayArena zum entscheidenden Spiel für die Werkskicker. Vor 11.200 Zuschauern unterliegt die Elf von Trainer Peter Hermann unglücklich 0:1 gegen Erzgebirge Aue. Bayer wird Tabellensechzehnter und muss in die Relegation, zwei Entscheidungsspiele gegen den Tabellendritten der 3. Bundesliga. Wer der Gegner sein wird, entscheidet sich wenige Tage später am letzten Spieltag der neuen Profiliga.

„Unsere erste Spielzeit war ein voller Erfolg“, sagt Ligamanager Andreas Rettig vor dem Saisonfinale in der „Hellweg Bundesliga 3“. So heißt die neue, von einer Baumarktkette gesponserte dritthöchste Spielklasse. Durchschnittlich 12.000 Zuschauer sehen sich die Spiele der Liga an, am Wochenende überträgt der Pay-TV-Sender Arena eine Topbegegnung live, das DSF zeigt Auschnitte. Die beiden direkten Aufstiegsplätze in die 2. Liga belegen am Saisonende Lübeck und Aachen. Traditionsclub Westfalia Herne schafft durch einen 2:1-Sieg bei Union Berlin den dritten Platz.

Welt -oder Europameisterschaften finden in diesem Jahr nicht statt. Das fußballerische Highlight heißt Relegation. Leverkusen und Herne spielen den letzten verbleibenden Platz in der 2. Bundesliga aus. Eigentlich hat Leverkusen gute Erinnerungen an derartige Entscheidungsspiele. In der Saison 1981/82 hatte Leverkusen seinen Bundesligaplatz in zwei K.O.-Spielen gegen Zweitligist Offenbach (1:0, 2:1) verteidigt. Doch am 17. Mai 2009 endet die Glückssträhne der Pillenkicker. Reporteropa Manni Breuckmann (WDR) kommentiert das entscheidende 1:0 für Westfalia Herne im mit 25.000 Zuschauern ausverkauften Stadion am Schloß Strünkede: „Tor! Tor in der Nachspielzeit für Westfalia Herne.“ 30 Jahre nach dem Zwangsabstieg sind die Herner wieder zweitklassig. Damals hatte sich Mäzen Erhard Goldbach über Nacht ins Ausland abgesetzt und Spieler und Fans von „Westfalia Goldin Herne“ in Depressionen gestürzt. Ein Schicksal, das den Leverkusenern erspart bleibt. Bayer sieht auch in der dritten Liga den Profibetrieb nicht gefährdet.

FIKTION: HOP, TEI