Stellenabbau bei Beck’s

BRAUEREIBRANCHE

Bei Beck’s in Bremen gärt es nicht nur im Braukessel: Nachdem der Mutterkonzern AB-Inbev am Donnerstag angekündigt hat, mehr als jede zehnte Stelle am Traditionsstandort Bremen abzubauen, herrscht Unruhe in der Belegschaft. Vor Ort werden die Marken Beck’s und Haake-Beck produziert, die als regionale Produkte weltbekannt sind.

Nicht erst seit gestern: Schon vor 140 Jahren wurde das grüne Pils bis nach Amerika und Asien verschifft. Einige Firmenfusionen später ist Beck’s heute Teil des weltweiten Branchenführers. Die Marke aber setzt weiterhin auf Tradition und lokale Identität – zur Zeit im Retro-Look: mit Etiketten, die aussehen wie seinerzeit bei Gründung.

Die 1.400 Bremer Mitarbeiter sind besorgt und überrascht, die Meldung hat sie ohne Vorwarnung getroffen. Auf der Betriebsversammlung vor drei Wochen sei noch „Friede, Freude, Eierkuchen“ gewesen, sagt Stefan Münkel von der Gewerkschaft Nahrung Genuss Gaststätten – und plötzlich sollen 151 Stellen weg. Inbev verweist auf die Marktlage und Entwicklungen der vergangenen zehn Jahre: Seit 2003 seien die Löhne um fast 30 Prozent gestiegen, der Bier-Konsum aber stecke in der Krise.

„Sozialverträgliche Lösungen“ wurden angekündigt, allerdings gänzlich unkonkret. Der Betriebsratsvorsitzende Jens Bujock kritisiert, dass „selbst so ein einfaches Instrument“ wie Teilzeitarbeit seit 2003 nicht genutzt wurde. Mit Blick auf den anlaufenden Arbeitskampf unterstreicht Gewerkschafter Münkel: „Wir waren geschockt, aber jetzt werden wir die Sache angehen.“ Auch Bremens Bürgermeister Jens Böhrnsen (SPD) kündigt an, seinen Einfluss geltend zu machen.  JPK