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UNTERM STRICH

Vor Prominenz aus Politik und Kultur hat das größte Opernhaus Zentralasiens in der kasachischen Hauptstadt Astana seine erste Spielzeit eröffnet. Unter den Augen des autoritären Präsidenten Nursultan Nasarbajew zeigte das Theater die Oper „Attila“ von Komponist Giuseppe Verdi. Die Hunnenarmee wurde von echten Mitgliedern der kasachischen Nationalgarde gespielt. „Die Soldaten sind sehr diszipliniert, sie reden nicht einmal miteinander. Sie tun genau das, was sie tun müssen“, zitierten örtliche Medien am Dienstag den italienischen Regisseur Pier Luigi Pizzi.

Das auch mit Hilfe deutscher Experten gebaute Theater erinnert mit Säulen im klassizistischen Stil zum Beispiel an die Walhalla in Regensburg. Die Astana Opera bietet Platz für 1.250 Zuschauer. Klassische Kultur gilt in den zentralasiatischen Exsowjetrepubliken als unterentwickelt, auch wegen staatlicher Verbote, etwa in der benachbarten Diktatur Turkmenistan. Die wichtigsten Aufgaben am Premierenabend übernahmen Künstler des Mariinski-Theaters in St. Petersburg: Am Pult stand Stardirigent Waleri Gergijew, der von 2015 an die Münchner Philharmoniker leitet.

Am Donnerstag kommt zeitgleich in 23 Ländern ein neues Asterix-Abenteuer heraus: „Asterix bei den Pikten“. Es ist das erste Album, das nicht von Albert Uderzo verfasst wurde. Der 86-jährige Zeichner und Asterix-Miterfinder hat seine Nachfolger ausgewählt: Jean-Yves Ferri und Didier Conrad haben ein Jahr lang an dem 35. Band gearbeitet. Der Erscheinungstermin wird seit Monaten mit einer Werbekampagne vorbereitet, um maximale Spannung zu erzeugen. An dem grundlegenden Konzept der Serie soll sich nach dem Willen von Uderzo nicht viel verändern. Älter werden, gar in den Ruhestand gehen, dürfen Comic-Helden wohl nicht. Doch wird der Generationswechsel kaum zu übersehen sein, zumal die neuen Autoren selbst auf eine lange Comic-Vergangenheit zurückblicken.

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