Heroinprojekt
: Eine Chance für Junkies

In den Niederlanden ist die Heroinvergabe an Süchtige schon seit Jahren an der Tagesordnung, auch die Ergebnisse der Begleitstudie des deutschen Modellprojekts sind eindeutig: Die Abgabe von Heroin an Schwerstabhängige mindert nicht nur das Befinden der Patienten, sie vermindert auch ihren Drogenkonsum insgesamt.

Kommentarvon Felix Spahn

Was mindestens ebenso wichtig ist: Die kontrollierte Abgabe von Heroin, die seit Jahren erfolgreich auch in Hannover und Hamburg praktiziert wird, verringert auch die Belastungen für die Gesellschaft. Abhängige müssen nicht mehr klauen, dealen oder sich prostituieren, um ihre Sucht finanzieren zu können. Zudem wird die Abgabe des Stoffes nicht nur streng bewacht, sondern auch gut betreut: Es gibt keine Spritzen mehr auf Kinderspielplätzen.

Wer, wie nun einige CDU-Bundespolitiker, fordert, die Heroinabgabe abzubrechen, hätte das Projekt gar nicht erst starten sollen. Wozu sich sonst den Rat einer wissenschaftlichen Studie einholen, die die Maßnahme eindeutig befürwortet? Hinter der Ablehnung stehen offenbar ideologische Scheuklappen und der Wunsch, dass Junkies zur Strafe weiter auf den Strich gehen oder Straftäter werden müssen.