„Ich trenne strikt“

ERÖFFNUNG In Arsten gibt’s nun ein Solarlogistik-Center – samt 4.000 Quadratmeter Zoll-Lager

■ 42, ist Kommunikationsberater, war Landesvorsitzender der Jungen Union und sitzt seit 1999 für die CDU in der Bürgerschaft.

taz: Herr Rohmeyer, in Arsten eröffnet heute ein großes Logistikcenter mitsamt Zoll-Lager, dessen Unternehmenssprecher Sie sind. Bedauern Sie es nicht, wenn deutsche Hersteller durch importierte Solar-Module in die Knie gehen?

Claas Rohmeyer: Als deutschlandweit führender Dienstleister der Solarbranche müssen wir die Gegebenheiten auf dem Markt zur Kenntnis nehmen und auf sie reagieren. Die Stückpreiskosten sind in Fernost unvergleichbar niedriger als bei uns. Dabei importieren wir ja gar nicht selbst, wollen unseren Kunden aber das komplette Service-Portfolio aus einer Hand zur Verfügung stellen.

Wie sehen Sie die Import-Situation als politisch denkender Mensch?

Ich hoffe natürlich, dass sich hierzulande zumindest die Forschungs- und Entwicklungsbereiche der Solarbranche halten und weiter entwickeln. Auch für die Hersteller-Seite sehe ich Erholungs-Chancen.

Sie sind nicht nur Unternehmenssprecher, sondern auch CDU-Bürgerschaftsabgeordneter. Machen Sie sich politisch für die hiesigen Hersteller stark, die unter den von der CDU-geführten Bundesregierung gesetzten Rahmenbedingungen leiden?

Ich trenne strikt zwischen Mandat und privatberuflicher Tätigkeit, um jeden Anschein von Befangenheit zu vermeiden. In der Bürgerschaft kümmere ich mich unter anderem um Kultur- und Gesundheitspolitik.

Und wie sehen Sie die Bremer Chancen als Solarstandort?

Bremen ist vieles – aber keine sonnenintensive Region.

Der Wirkungsgrad soll hier im Vergleich zu Freiburger Anlagen nur 15 Prozent niedriger sein.

Für große Solarkraftwerke sind 15 Prozent Effizienzdifferenz ein gewaltiger wirtschaftlicher Faktor. Ich rede jetzt nicht davon, sich drei Module aufs Dach zu montieren. Das sollte auch hier jeder, der dazu die Möglichkeit hat, tun.INTERVIEW: HENNING BLEYL