die anderen zum rücktritt des cia-chefs goss und blairs regierungsumbildung
:

Das Wall Street Journal kommentiert den Rücktritt des CIA-Chefs Porter Goss: Wie die meisten Spionageangelegenheiten ist der überraschende Rücktritt von CIA-Direktor Porter Goss nur schwer nachzuvollziehen. Das Weiße Hauss beharrt darauf, er sei nicht zur Amtsaufgabe gezwungen worden, und der frühere Leiter des Geheimdienstausschusses hatte immer gesagt, er habe nicht vor, lange auf dem Posten zu verbleiben. Andererseits hat er den Job nur 20 Monate gemacht, und er gibt ihn inmitten einer umfangreichen Reorganisation der Geheimdienste auf. Auf seinen Nachfolger könnte im Wahljahr ein blutiger Kampf um die Bestätigung im Senat zukommen.

Über den britischen Premier Tony Blair schreibt in Zürich die NZZ am Sonntag: Das Problem ist von alternden Tennisstars bekannt, aber auch Politiker plagen sich damit herum: im richtigen Moment zurückzutreten. Wenn der Zeitpunkt schon hinter ihnen liegt, wird das Schauspiel rasch hässlich. Tony Blair führt es derzeit vor. Sein Fall ist eigentlich tragisch. Anders als letztes Jahr Gerhard Schröder oder soeben Silvio Berlusconi ist Blair kein schlechter Verlierer, der sich in die Schmollecke zurückzieht. Wie Thatcher nach den Europawahlen von 1989 umgibt sich Blair mit profillosen Jasagern. Der um sich greifenden Amtsmüdigkeit Labours wird dies kaum Abhilfe verschaffen.