Keulung angelaufen

Tötung von 50.000 Tieren gestern gestartet. Weiterer Fall von Schweinepest im westfälischen Borken entdeckt

BORKEN dpa/taz ■ Fünf Tage nach dem neuen Ausbruch der Schweinepest im Münsterland hat der Landkreis Borken gestern mit der Massentötung von rund 50.000 Schweinen begonnen. In den kommenden zehn bis zwölf Tagen werden alle Schweine in den 96 Betrieben innerhalb eines Drei-Kilometer-Radius um den Ausbruchshof getötet und unschädlich beseitigt. Dies hatte das nordrhein-westfälische Agrarministerium in Anlehnung an eine entsprechende Weisung der EU verfügt. So soll ein weiteres Umsichgreifen der Tierseuche verhindert werden.

Gestern ist in der Kreisstadt Borken auf einem weiteren Hof die Schweinepest nachgewiesen worden. Der Betrieb mit rund 900 Mastschweinen sei bei einer Kontrolle aufgefallen und hatte Kontakt zu einem anderen von der Schweinepest betroffenen Betrieb im Kreis, teilte das Düsseldorfer Landwirtschaftsministerium mit. Angesichts des neuen Falls sieht NRW-Landwirtschaftsminister Eckhard Uhlenberg (CDU) die von der EU geforderte Tötung von rund 52.000 Schweinen im bisherigen Sperrgebiet als harte aber notwendige Maßnahme bestätigt: „Wir müssen zu solchen Maßnahmen greifen, um zu verhindern, dass sich die Schweinepest flächendeckend in Nordrhein-Westfalen ausbreitet.“ Der Minister besuchte gestern den Kreis Borken und sprach dort mit Landwirten und Tierärzten über die Lage.

Derzeit gilt für die Regierungsbezirke Münster, Düsseldorf und Arnsberg: Bis einschließlich 15. Mai dürfen Zuchtschweine und Ferkel nur unter Auflagen den Stall verlassen. Jedoch dürfen Schlachtschweine in ganz NRW zur Schlachtung gefahren werden. Der erneute Ausbruch der Schweinepest war am vergangenen Freitag bestätigt worden. Es war der siebente Fall in NRW seit dem ersten Auftreten der Seuche Anfang März.