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Die kleine Wortkunde

Seit Tagen dümpeln vor San Francisco und Portland zwei mysteriöse Lastkähne mit einem vierstöckigen CONTAINER-Aufbau. Bekannt ist nur, dass sie Google gehören, doch über ihren Inhalt oder Zweck hat das Unternehmen bislang nichts verlauten lassen. Dementsprechend eifrig und fantasievoll wird daher im Netz über die Containerschiffe diskutiert: Sind es schwimmende Verkaufsstellen für die Google Glasses? Wassergekühlte Rechenzentren? NSA-sichere Server? Mobile Konzernzentralen, die man steuerfrei in internationale Gewässer schippern kann? Geheimlabore? Tiefsee-Scanner für Google Earth? Arche Noahs für die Zeit nach der Polkappenschmelze?

Das seit dem 16. Jahrhundert belegte englische Wort „Container“ (Behälter) wurde in den 50ern Jahren ins Deutsche übernommen. Ursprung ist das altfranzösische „contenir“, das auf das lateinische „continere“ (etwas zusammenhalten oder umfassen) zurückgeht.

In vielen der Mutmaßungen lässt sich ein gewisses Unbehagen über die Geheimniskrämerei des Weltkonzerns Google, der manchmal selbst wie der allumfassende Behälter des gesamten Internets wirkt, nicht überhören. Ob es nun um den Suchmaschinen-Algorithmus oder den Umgang mit unseren Daten geht– wir fragen uns: Was treibt Google da eigentlich? Sie behalten es für sich, möglich also, dass das Geheimnis der Schiffe nie gelüftet wird. Vielleicht stimmt aber auch die vom Fernsehsender CBS kolportierte Version, dass auf den Kähnen die Google Glasses verkauft werden sollen – wenn sie denn jemand kauft. Falls nicht, kann man die nutzlosen Dinger gleich an Ort und Stelle versenken. WENK

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