Popovich braucht eine Pause

Dallas demütigt die San Antonio Spurs und schafft den Ausgleich gegen den Favoriten

BERLIN taz ■ So eindeutig geriet die Niederlage, dass selbst Gregg Popovich das Grummeln vergaß. Sonst ist der Coach der San Antonio Spurs dafür berüchtigt, Journalisten anzupflaumen. Doch ausgerechnet nachdem sein Team, immerhin als Titelverteidiger und Favorit in die NBA-Playoffs gegangen, in eigener Halle von den Dallas Mavericks mit 91:113 abgefertigt worden war, gab sich der Absolvent der Air-Force-Offiziersakademie betont milde und entspannt. Nicht einmal den Schiedsrichtern, die einige Male in strittigen Situationen zugunsten des Gastes entschieden hatten, wollte er eine Mitschuld geben: „Die Mavericks haben großartig gespielt“, sagte er, und fast umspielte ein sinistres Lächeln seinen stets verkniffenen Mund, „die Mavs haben uns in den Arsch getreten.“

Tatsächlich war das Spiel zur Halbzeit entschieden. In die Pause ging Dallas mit einem 20-Punkte-Vorsprung, nach dem Wiederanpfiff kam San Antonio nie dichter als auf 14 Punkte heran. Der Kantersieg kam auch ohne einen überragenden Dirk Nowitzki zustande. Der Würzburger sammelte nur 21 Punkte und neun Rebounds, aber hatte dafür eine ungleich bessere Trefferquote als im ersten Spiel, das die Mavs noch knapp mit 85:87 verloren hatten. Das dritte Spiel der momentan ausgeglichenen Best-of-Seven-Serie findet am Samstag in Dallas statt. Wer das Halbfinale erreicht, wird auch davon abhängen, ob sich die Spurs erholen können. Es war deutlich zu sehen, dass San Antonio zum dritten Mal in nur fünf Tagen antreten musste. Für diesen engen Zeitplan hat sich gestern sogar NBA-Chef David Stern entschuldigt. „Wir brauchen dringend eine Pause“, gab selbst Popovich zu. TO