„Künstlerische Positionen“
ERSTAUSGABE Die drei Herausgeberinnen präsentieren ihr neues Kunst-Magazin „a/topic“
taz: Frau Müller, welche Idee steht hinter dem Magazin „a/topic“?
Anna Maria Müller: Wir wollen künstlerischen Positionen zeigen, und das Ganze in Magazin-Form, nicht als Katalog. Als Ausgangspunkt geben wir jeweils einen theoretischen Text vor. Das war dieses Mal „Die Lust am Text“ von Roland Barthes, der ja nicht nur das Analytische, sondern auch das Leidenschaftliche der Sprache betont.
Wie haben die KünstlerInnen die Vorgabe bearbeitet?
Die Arbeitsweisen sind sehr unterschiedlich. Sebastian Reuschel etwa hat Barthes’ Text „getipp-ext“, dadurch nur noch Fragmente übrig gelassen. Insgesamt ist das erste Heft bis auf das Editorial und die fragmentarischen Alltagsbeobachtungen von Jovana Reisinger, die sich durch das Heft ziehen, eher Bild-lastig. Für die Zukunft können wir uns das durchaus Text-lastiger vorstellen.
Wie ist die Auswahl im ersten Heft zustande gekommen?
Teilweise waren das schon existente Arbeiten, die zu unserer Vorgabe passen. Außerdem haben wir gezielt KünstlerInnen angefragt, von denen wir wussten, dass ihre Arbeitsweise zu dem Inhalt des Textes passen. Darauf haben sie sich eingelassen und uns vertraut, dass wir ihre Arbeiten entsprechend umsetzen. Die unterschiedlichen Ansätze zusammen zu bringen – das ist dann die Aufgabe für uns Herausgeberinnen.
Und die sind auch gleichzeitig die Redaktion?
Das Redaktionelle liegt bei Yvonne Bialek, die aus der Theorie kommt, wir, Nina Kruse und ich, übernehmen die gestalterische Arbeit.
Was war dabei die Herausforderung?
Als Grafikerin ist man Gestalterin von Inhalten, sei es Bild oder Text. Wie man die Arbeiten gegenüberstellt und miteinander verschränkt, das ist es dann, was den Magazin-Charakter von „a/topic“ ausmacht.INTERVIEW: DIERCK WITTENBERG
19 Uhr, Galerie für Gegenwartskunst, Bleicherstraße 55
