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Weniger Konsum mithilfe der Politik

NACHGEHAKT Jetzt mit dem richtigen Buchtitel und dem Öko-Institut

Zuerst eine Berichtigung zu unserem Gastbeitrag von vergangener Woche auf dieser Seite: Das neue Buch von Angelika Zahrnt und Uwe Schneidewind heißt „Damit gutes Leben einfacher wird: Perspektiven einer Suffizienzpolitik“, erschienen im Oekom Verlag. Sie fordern darin die Politik auf, die sich bei Konsumenten verbreitende Idee des Maßhaltens durch ein politisches Programm zu unterstützen – inklusive diverser konkreter Vorschläge.

Wir hatten hingegen geschrieben, dass ihr Buch „Postwachstumsgesellschaft – Konzepte für die Zukunft“ diese Woche erscheint. Dieser Titel von ihr, zusammen mit der Autorin Irmi Seidl, ist zwar auch lesenswert, jedoch schon 2010 erschienen. Zahrnt ist Ökonomin und Ehrenvorsitzende des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Seidl ist Umweltökonomin an der Universität Zürich, Schneidewind ist Präsident des Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt, Energie.

Das Freiburger Öko-Institut legt nun diese Woche nach: In einer Kurzstudie schlägt es vor, dass künftig politische Maßnahmen neben Effizienz und Konsistenz verstärkt auch suffizientes Verhalten fördern sollen. „Hierfür gibt es bereits jetzt Ansatzpunkte – wie radfahrerfreundliche Stadtplanung, kommunale Nutzen-statt-besitzen-Angebote, die ökologische Steuerreform, Produktstandards oder Gewährleistungsfristen. Diese gilt es systematisch auszubauen“, heißt es. Grundsätzlich solle der Eingriff im Verhältnis zum Entlastungspotenzial stehen: „Bei der Gestaltung von Instrumenten muss der Gesetzgeber stets die Faktoren persönliche Freiheit, verfassungsrechtliche Grenzen, gesellschaftliche Akzeptanz und Auswirkungen auf die Wirtschaft sorgfältig abwägen. Zudem gilt es, eine überproportionale Belastung niedriger Einkommen zu vermeiden“, so die Studie „Mehr als nur weniger“. REM

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