Bekannte Hooligans

Einige der Randalierer beim Derby zwischen Union und Dynamo sind als Hools registriert. Polizei kritisiert Ordner

Von den 33 Personen, die bei den heftigen Schlägereien zwischen Fans des BFC Dynamo und des 1. FC Union am Wochenende festgenommen worden waren, waren 29 der Polizei bereits vorher aufgefallen. Dies erklärte Polizeipräsident Dieter Glietsch gestern im Innenausschuss des Abgeordnetenhauses. 27 von ihnen werden als „gewaltgeneigt“ eingestuft, fünf sind schon unter dieser Kategorie B in der Datei „Gewalttäter Sport“ erfasst. Einer der Festgenommenen wird der höchsten Hooligan-Kategorie C (gewalttätig) zugeordnet.

Die Auseinandersetzungen im Sportforum Hohenschönhausen zwischen den verfeindeten Vereinen hatten das Thema Hooligans vier Wochen vor Beginn der WM erneut in die Schlagzeilen gebracht. Mehrere hundert Dynamo-Fans waren in der 75. Minute in den Innenraum des Stadions gestürmt und hatten Streit mit Union-Anhängern gesucht. Steine und Flaschen flogen. Nach rund 15 Minuten hatte die Polizei die Lage wieder im Griff; fünf Personen wurden verletzt, darunter ein Polizist.

Bereits im Vorfeld hatte die Polizei den Veranstalter gewarnt, dass mit Auseinandersetzungen zu rechnen sei. Schwere Vorwürfe macht die Polizei auch dem Ordnerdienst. Dieser habe die Randalierer nicht nur gewähren lassen, sondern diesen sogar die Tore zum Innenraum geöffnet. Der BFC Dynamo hat gestern ein Versagen seiner Ordner eingestanden.

Bei Beginn der Auseinandersetzungen hätte sich zunächst nur der „geringste Teil“ der eingesetzten etwa 1.000 Polizeibeamten im Stadium befunden, sagte Glietsch, die meisten hätten draußen den Abzug von Fans gesichert. Man werde dem Veranstalter klar machen, dass „Risikospiele nicht mehr in diesem Stadion und nicht mehr mit diesem Ordnerdienst“ stattfinden können. Otto Diederichs