ANC bestätigt Zuma als Partei-Vize

Nach dem Freispruch holt Südafrikas Regierungspartei den umstrittenen Politiker zurück

JOHANNESBURG taz ■ Der vorige Woche vom Vorwurf der Vergewaltigung freigesprochene Ex-Vizepräsident Südafrikas, Jacob Zuma, hat jetzt von seiner Partei Rückendeckung erhalten: Der Afrikanische Nationalkongress entschied am Sonntagabend, dass Zuma stellvertretender ANC-Präsident bleiben und wieder in der Parteiführung mitarbeiten darf. Zuma hatte im Dezember 2005 sein Amt freiwillig ruhen lassen, nachdem er wegen Vergewaltigung angeklagt worden war. Führende Parteimitglieder leugnen, dass die „Jacob Zuma Saga“ den ANC spaltet. Aber es ist offensichtlich, dass sich der Kampf um die Präsidentschaft zuspitzt. Präsident Thabo Mbeki muss laut Verfassung nach Ablauf der zweiten Amtszeit 2009 abtreten.

Vor der Sitzung sollen Zumas Anhänger angeblich mit einer Revolte gedroht haben, sollte der ANC ihn nicht im Amt bestätigen. Die Blitzumfrage eines Instituts ergab, daß 64 Prozent der Befragten – aus verschiedenen Einkommensgruppen – Zuma als Präsidenten Südafrikas ablehnen und der Prozess gegen ihn dem ANC geschadet habe. Die nächste Hürde ist für Zuma ein Prozess wegen Korruptionsverdachts.

MARTINA SCHWIKOWSKI