„Keine Aggressionen“

SPIEL Die Bundesliga der World-of-Warcraft- und Counter-Strike-Computerspieler gastiert

■ ist stellvertretender Jugendschutzbeauftragter beim Betreiber der Computerspiel-Bundesliga.

taz: Warum ist Computerspielen ein Sport, Herr Flierl?

Matthias Flierl: Computerspielen ist ein Sport, wenn es in eine sportliche Wettbewerbsstruktur eingebettet ist.

Aber warum braucht man dafür eine eigene Bundesliga?

Die gibt es, weil es einen Bedarf dafür gibt.

Muss man spielsüchtig sein, um da mithalten zu können?

Nein. Natürlich muss man einiges an Zeit fürs Training investieren. Aus der Nutzungsdauer alleine lässt sich aber noch keine Sucht ableiten.

Wie lange muss man trainieren, um vorne dabei zu sein?

Die meisten Profis trainieren pro Tag etwa zwei bis vier Stunden, vor Wettkämpfen auch mal fünf bis acht Stunden. Aber es kommt auf die Motivation an, mit der man spielt.

Kann man vom Counter-Strike-Spielen leben?

Im europäischen Bereich: teilweise. Die Bundesliga verteilt Preisgelder von 130.000 Euro. Der Durchschnittsprofi verdient aber nur ein paar Hundert Euro. In Südkorea werden sechsstellige Summen verdient.

Was sagen sie denn Kritikern, die Spiele wie Counter Strike am liebsten verbieten würden?

Die meisten von denen haben die Spiele bestenfalls gesehen, aber nie angefasst. Auch bei Counter Strike, dass ja frei ab 16 ist, werden keine gewalthaltigen Emotionen oder Aggressionen ausgelöst. Das ist ein wettbewerbsorientiertes Sich-messen mit sozialer Kontrolle im Team.

Counter Strike ist also aus Ihrer Sicht unbedenklich?

Im weitesten Sinne ja. Int.: mnz

19.30 Uhr, Maritim-Hotel, Hollerallee 99, Frei ab 16