So wirken Impfstoffe

Rund 25 Impfstoffe gibt es derzeit gegen verschiedene Krankheiten – gegen Typhus, Cholera oder Kinderlähmung. Der Körper soll nach der Behandlung Antikörper gegen die Erreger produzieren. Dazu werden tote oder schwächelnde Viren, die die Krankheit hervorrufen, gespritzt. Es kann sich auch um Bruchstücke von Erregern handeln. Von passiver Impfung sprechen die Mediziner, wenn nicht der Virus, sondern bereits die Antikörper verabreicht werden.

Bisher können nur die wenigsten Impfstoffe geschluckt werden. Sie müssen nämlich sehr viel höher dosiert sein, um zu wirken. Als Richtwert gilt dabei: Eine 100fach höhere Dosis ruft beim Schlucken eine hundert mal geringere Immunantwort als beim Spritzen hervor.

Das heißt auch: Essbare Arzneipflanzen müssen eine besonders große Ration von Wirkstoff produzieren. Das ist schwierig. Der New Yorker Biochemiker Charles Arntzen hatte schon Mitte der 1990er-Jahre die Idee, eine Impfbanane gegen Gelbsucht zu kreieren. Seine damalige Mission, mit der er durch Seminare und Konferenzen tingelte: In armen Ländern wachsen in jedem staubigen Hinterhof Impfbananen, damit könnten Eltern ihre Babys füttern. Erst 2005 gestand Pionier Arntzen ein, dass sein Projekt fehlgeschlagen ist.

HANNA GERSMANN